„Die letzten isolierten Völker der Erde – am Beispiel der Zoé Indianer in Brasilien“ im Vergleich zu uns mit bis zu 3% Neanderthal-DNA in uns. – Lange Nacht der Wissenschaften Rostock

Institutsgebäude Schillingallee 70

Universitätsmedizin Rostock Immunologie

„Die letzten isolierten Völker der Erde – am Beispiel der Zoé Indianer in Brasilien“ im Vergleich zu uns mit bis zu 3% Neanderthal-DNA in uns.

Raum Hörsaal Schillingallee 70
Zeit 20:00 – 21:00 Uhr
für Kinder ab 10 Jahre geeignet


Roland Garve: Unter den Zoé Indianern

Kinderlippenpflöcke und spitzer Affenknochen zu Lippenperforieren

Pfeilspitzen

Prof. Garve (Danube Private University (DPI), Krems-Stein, Österreich) berichtet über die Dokumentation der Zoé Familien bzw. deren Verwandtschaftsverhältnisse, Nahrungsgewohnheiten, der linguistischen Zugehörigkeit, den Jagdmethoden und Größe des Jagd-/Sammel- und Wanderradius, des Hüttenbaus etc. und weiterer ethnokultureller Besonderheiten inklusive Gesundheitszustand dieses kleinen damals nur noch 141 Personen zählenden Volkes, deren Entwicklung er über Jahre begleitet und dokumentiert hat. Werkzeuge der Zoé können besichtigt werden.

Trotz rapider voranschreitender Globalisierung, Industrialisierung, Bodenschatzsuche und Abholzung der Urwälder leben auch heutzutage im 21. Jahrhundert noch immer einige kleine Völker in einigen schwer erreichbaren tropischen Regionen der Erde, die aufgrund eigener negativer Erfahrungen oder ihrer vorherigen Generationen entweder jeglichen Kontakt mit der sogenannten Zivilisation ablehnen oder nur sporadisch zulassen. In der Regel handelt es sich bei diesen sogenannten Indios isolados um wenige Nachkommen von Überlebenden, die einst vor Ausrottung ihrer Stammesgruppen und eingeschleppten Infektionskrankheiten in geschützte dicht bewaldete Gebiete geflohen sind und meist eine halbnomadische Lebensweise angenommen haben, um bewusst ihre isolierte Lebensweise aufrecht zu halten. Zu den letzten Isolados der Erde zählen schätzungsweise etwa 100 kleine, oft nur aus wenigen Personen oder Familienverbänden bestehenden ethnischen Gruppen im Amazonastiefland, in Südostasien und in West-Neuguinea. Eines dieser Völker in Südamerika sind die Zoé, deren sämtliche Stammesmitglieder ab einem Alter von etwa acht Jahren als gemeinsames Identifikationszeichen einen hölzernen Pflock in der Unterlippe tragen.
Im Rahmen einer für die Bewahrung der Kultur und Erhaltung ihres Lebensraumes wichtigen ethnographischen Feldforschungsstudie und einer medizinischen Hilfsaktion erhielten daraufhin zwei Amerikanisten der Staatlichen Völkerkundemuseen Dresden und Leipzig und Herr Prof. R. Garve (Danube Private University (DPI), Krems-Stei, Österreich) für Aufenthalte bei diesen Indianern vom FUNAI-Präsidenten und vom Departamento de Índios Isolados unterzeichnete Sondergenehmigungen mit besonderen Auflagen.
Prof. Thiesen wird ergänzend Ihnen kurz berichten, wie wir Menschen sich über die Welt verbreitet haben und wie die Vorfahren der Zoé nach Südamerika gekommen sind. Wir selbst tragen ja bis zu 3% Neanderthal-DNA-Abschnitte in uns.

Präsentationen und Vortrag | Prof. Roland Garve, Prof. Schober, Prof. H.J. Thiesen



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